Diäten – sinnlos und gefährlich

Das WHO-Regionalbüro für Europa hat für das Jahr 2022 einen Fettleibigkeitsbericht erstellt. Demnach sind 59 Prozent der Erwachsenen übergewichtig oder fettleibig. Unterteilt nach Geschlechtern sind 63 Prozent der Männer und 54 Prozent der Frauen übergewichtig. Dementsprechend hoch ist die Zahl der durchgeführten Diäten in Deutschland. 19 Millionen Menschen hatten im Jahr 2022 ein Interesse an Diäten und Diätprodukten. Es gibt zahlreiche Diäten, wie beispielsweise die Kartoffel-Diät, die Hollywood-Diät, die Kohlsuppen-Diät und zahlreiche andere.

Welchen Erfolg haben Diäten?

Der Erfolg von Diäten ist sehr zweifelhaft. Zahlreiche Menschen, die eine Diät durchgeführt haben und danach wieder zu ihren normalen Essgewohnheiten zurückgekehrt sind, berichten von einem Jo-Jo-Effekt. Dieser tritt kurze Zeit nach einer Diät auf und die Menschen, die die Diät durchgeführt haben, kämpfen dabei oft sogar mit einer höheren Gewichtszunahme als vor der Diät.
Es scheint ein Teufelskreis aus Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme und vermehrter Gewichtszunahme zu sein.

Wie gefährlich sind Diäten?

Diäten können für viele Menschen eine verlockende Möglichkeit sein, um Gewicht zu verlieren und sich besser zu fühlen. Doch leider kann der Versuch, durch strenge Diäten schnell abzunehmen, auch gefährlich sein.

Eine der gefährlichsten Arten von Diäten sind sogenannte Nulldiäten, bei denen bestimmte Nahrungsmittel oder sogar ganze Nahrungsmittelgruppen komplett aus der Ernährung gestrichen werden. Dies kann dazu führen, dass der Körper nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird, was zu Mangelerscheinungen und gesundheitlichen Problemen führen kann.

Auch andere extreme Diäten, bei denen die Kalorienzufuhr stark eingeschränkt wird, also unter 1 200 kcal pro Tag geht, können gefährlich sein. Der Körper benötigt eine bestimmte Menge an Kalorien, um richtig zu funktionieren. Wenn diese Menge unterschritten wird, kann es zu Mangelerscheinungen, Schwäche und Erschöpfung kommen.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass Diäten oft ein negatives Verhältnis zu Nahrungsmitteln schaffen und zu einer gestörten Essgewohnheit führen können. Menschen, die an Essstörungen leiden, können durch Diäten sogar noch weiter in ihre Störung hineingezogen werden.

Gibt es eine Lösung?

Ja, zum Glück gibt es eine relativ einfach umzusetzende Lösung: die Ernährungsumstellung.

Eine Ernährungsumstellung ist eine langfristige Veränderung der Essgewohnheiten, die darauf abzielt, die Gesundheit zu verbessern und das Wohlbefinden zu steigern. Im Gegensatz zu einer Diät, die oft als kurzfristige Maßnahme zur Gewichtsabnahme betrachtet wird, zielt eine Ernährungsumstellung darauf ab, dass sich die neuen Essgewohnheiten langfristig etablieren und zu einem gesünderen Lebensstil führen.

Bei der Ernährungsumstellung werden mit wenigen Ausnahmen nur der Gesundheit förderliche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Obst und Gemüse verzehrt. Auf Fertigprodukte wie beispielsweise Fast Food, Fertiggerichte, stark verarbeitete weitere Lebensmittel und Süßigkeiten wird überwiegend verzichtet. Wenn Sie beispielsweise alle zwei Wochen einen Schokoladenriegel zum Genuss essen, ist dies auch bei einer Ernährungsumstellung kein Problem (siehe auch meinen Beitrag zu „If-it-fits-your-Macros“).

Eine gesunde Ernährung ist wichtig, um den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen und chronischen Krankheiten vorzubeugen. Sie sollte ausgewogen sein und aus einer Vielzahl von Lebensmitteln bestehen.

Wie kann man eine nachhaltige Gewichtsreduktion erzielen?

Eine nachhaltige Gewichtsabnahme erfordert eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung. Dies sind die zwei wesentlichen Bausteine für ein gesundes Gewicht. Es ist wichtig, sich bewusst mit Nahrungsmitteln auseinanderzusetzen und herauszufinden, was für den eigenen Körper am besten ist.

Um eine gesunde Gewichtsabnahme zu erreichen, ist es daher ratsam, auf extreme Diäten zu verzichten.

So sieht eine gesunde Ernährung im Rahmen einer Ernährungsumstellung aus

  1. Obst und Gemüse sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen und sollten deshalb täglich auf dem Speiseplan stehen. Sie sollten möglichst vielfältig und in unterschiedlichen Farben gewählt werden, um eine möglichst große Auswahl an Nährstoffen zu erhalten.
  2. Vollkornprodukte enthalten mehr Ballaststoffe, Mineralstoffe und Vitamin B als ihre raffinierten Pendants und sind daher die bessere Wahl. Dazu gehören beispielsweise Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Vollkornreis und Haferflocken.
  3. Proteine sind wichtig für den Aufbau und die Reparatur von Gewebe und sollten daher ebenfalls Bestandteil der Ernährung sein. Gute Proteinquellen sind beispielsweise Fleisch, Fisch, Eier, Hülsenfrüchte und Nüsse.
  4. Gesunde Fette sind ebenfalls wichtig für den Körper, da sie zum Beispiel für die Absorption bestimmter Vitamine benötigt werden. Es gibt jedoch unterschiedliche Arten von Fetten, wobei ungesättigte Fettsäuren wie Olivenöl, Rapsöl und Avocado als gesünder gelten als gesättigte Fettsäuren, die vor allem in tierischen Lebensmitteln vorkommen.
  5. Verzichten Sie auf  auf Zucker, Fast Food und industriell hergestellte Lebensmittel.