Wie Sie Bio-Müll richtig entsorgen und Maden vermeiden

 

Einleitung

Bio-Müll fällt in jedem Haushalt an. Es gibt sogar seit Januar 2015 eine Sortierpflicht für Bio-Müll, so dass jeder Haushalt gezwungen ist, Bio-Müll getrennt zu sammeln. Die Hauseigentümer/innen müssen verpflichtend eine Bio-Mülltonne auf ihrem Grundstück aufstellen, die idealerweise von allen Mieterinnen und Mietern genutzt werden sollte. In der Europäischen Union fallen jedes Jahr zwischen 118 und 130 Mio Tonnen Bioabfall an. Dies soll laut Wikipedia-Angaben noch in den nächsten Jahren um 10 % steigen.

Häufig empfinden Menschen in Deutschland es jedoch als sehr unangenehm, wenn der Bio-Müll zu riechen beginnt und sich sogar Leben in Form von weißen Maden darin entwickelt, wobei die Entstehung von Leben einerseits natürlich der Grundgedanke des Bio-Mülls ist. So hat sich gezeigt, dass rund 48 % des eigentlichen Bio-Mülls in Deutschland dennoch im Restmüll entsorgt und somit verbrannt werden.

Es handelt sich bei Bio-Müll um organischen oder tierischen Abfall, der auf diese Weise recycelt werden kann. Es werden Biogas und Kompost aus dem Bio-Müll gewonnen. Dies ist je nach Stadt oder Gemeinde unterschiedlich. Abgebaut wird der Bio-Müll durch Mikroorganismen, Boden lebende Lebewesen oder Enzyme. Die Bio-Abfälle werden durch Kompostierung oder Gärung behandelt.

Die Bioabfallverordnung

In der Bioabfallverordnung wird genau detailliert geregelt, wie die Unternehmen, Städte und Gemeinden mit dem Bio-Abfall umgehen sollten. Der Schwerpunkt der Verordnung bezieht sich jedoch auf den Gartenbau und die landwirtschaftliche Entsorgung von Bio-Abfällen.

Was darf in den Bio-Müll?

Die Frage, was in den Bio-Müll überhaupt alles hinein darf, stellen sich viele Menschen. Häufig herrscht Unklarheit darüber, da auch die Aufklärung hinsichtlich der Müll-Entsorgung nicht einwandfrei funktioniert und meiner Ansicht nach zu wenig betrieben wird.

Ein Viertel des Hausmülls besteht aus organischen Bio-Abfällen, die kompostierbar sind.

Feuchte Bio-Abfälle und Fleischabfälle sollten in Zeitungspapier eingeschlagen werden. Zeitungspapier erhalten Sie, wenn Sie die kostenlosen Zeitungen, die in Städten und Gemeinden in die Briefkästen und vor den Haustüren verteilt werden, sammeln oder, wenn Sie eine Tageszeitung abonniert haben.

Kompost kann in vielen Fällen Torf ersetzen und schützt damit die Moore, die durch den Torfabbau bedroht sind.

 

Folgende Küchenabfälle dürfen in die Bio-Tonne:

  • Salat-, Gemüseabfälle (Kartoffelschalen, Zwiebelschalen)
  • Obst-, Fruchtabfälle
  • Kerne und Nussschalen
  • Schalen von Südfrüchten (auch Zitronen-, Orangen- und Bananenschalen)
  • verdorbene Lebensmittel (in Zeitungspapier einschlagen)
  • Speisereste (roh, gekocht, verdorben; in Zeitungspapier einschlagen)
  • Fisch, Fleisch, Knochen, Gräten (in Zeitungspapier einschlagen)
  • Kaffeefilter, Teebeutel
  • Brot- und Gebäckreste
  • Käsereste (Naturrinde)

Folgende Gartenabfälle dürfen in die Bio-Tonne:

  • Topf- und Schnittblumen
  • Rasen- und Grasschnitt (angetrocknet)
  • Heckenschnitt
  • Wurzel, Wildkräuter, Samen
  • Laub, Nadeln, Moos, Fallobst
  • Pflanzen, Pflanzenteile, kranke Pflanzen
  • Zweige, Rinde

Sonstiges, dass Sie in der Bio-Tonne entsorgen können:

  • Papierhandtücher, -taschentücher, Servietten
  • Küchenpapier, Küchenkrepp
  • Blumenerde
  • Zeitungspapier zum einwickeln
  • Holzspäne und Sägemehl von unbehandeltem Holz
  • Kleintierstreu
  • Stroh und Heu
  • Haare, Federn

Die Natur in ihrer ursprünglichen Form recycelt restlos alle organischen und tierischen Stoffe. Deshalb sollten alle Menschen mithelfen, diese natürliche Entsorgung zu nutzen.

Geruch und Fäulnis

Da beim Abbau des Bio-Mülls zum einen Rotte, also der geruchslose Abbau von Stoffen, als auch aufgrund von Sauerstoffmangel im Bio-Abfall und in der Bio-Tonne Fäulnis entstehen können, sollten Sie nachfolgende Punkte bitte beachten:

Gerüche können Sie vermeiden, wenn

  • die Bio-Tonnen nicht in der Sonne steht
  • feuchte oder nasse Bio-Abfälle in Zeitungspapier oder in Papiertüten eingewickelt werden. Dies sorgt auch dafür, dass die Bio-Tonne sauberer bleibt.
  • Sie den Rasenschnitt anwelken lassen, da sonst Fäulnis entstehen kann
  • Sie Gesteinsmehl, Tonerde, Dünge- oder auch Algenkalk hinzufügen, dass ebenfalls den Geruch bindet
  • Sie den Kompost mit Häckselmaterial, Kompost oder auch Erde bestreuen, dies fördert auch die Belüftung
  • Sie die Bio-Tonne geschlossen halten und darauf achten, dass Sie keine Bio-Abfälle neben die Tonne werfen
  • Sie die Bio-Tonne regelmäßig reinigen und deren Boden immer mit Zeitungspapier auslegen

 

Den lästigen Madenbefall verhindern

Wenn Sie überwiegend nasse und feuchte Küchen- und Gartenabfälle in die Bio-Tonne oder Ihren Bio-Mülleimer geben, dann kann dieser anfangen zu faulen. Gerade bei hohen Temperaturen im Sommer werden dann Fliegen zur Eiablage angelockt, die für einen Madenbefall des Bio-Mülls sorgen.

Was kann man dagegen tun? 

Sie sollten immer genügend Strukturmaterial wie Äste, Zweige, Blumen, Stauden, saugfähiges Papier und Pappe-Abfälle, zum Beispiel Eierkartons, Papier-Servietten, Papier-Tücher, Papiertüten wie beispielsweise Bäckertüten (nur ohne Folien bitte) in den Bio-Müll geben. Diese Materialien saugen die Feuchtigkeit auf und binden Gerüche.

Sie sollten immer feuche und nasse Bio-Abfälle in Zeitungspapier einwickeln, dann bilden sich auch keine Maden.

 

Kritikpunkt Bio-Mülltüten

Mit der Einführung der Pflicht zur Bio-Müll-Sammlung entstand ein großer Markt für Bio-Mülltüten. Sie sollen angeblich völlig biologisch abbaubar und somit vollständig recycelbar sein. Dem ist leider nicht so. Die meisten im Handel erhältlichen Bio-Mülltüten sind nicht recycelbar und verrotten erst nach sehr vielen Jahren.

Die Entsorgungsunternehmen in den Städten und Gemeinden sind leider gezwungen aufgrund dessen die im Bio-Müll befindlichen Mülltüten trotz ihrer angeblichen Recycelbarkeit von Hand auszusortieren. Dadurch entstehen hohe Kosten, die natürlich die Bürgerinnen und Bürger bei Ihren Müllgebühren mittragen.

Verwenden Sie bitte keine Bio-Plastiktüten für Ihren Bio-Müll, die Sie in Drogerien etc. erwerben können. Sie schaden der Umwelt und lassen hohe Kosten für die Müllentsorgung entstehen.

 

Schöne Bio-Müll-Abfallbehälter für Ihre Küche

Im Handel gibt es eine Reihe von optisch sehr schönen Bio-Abfall-Behältern, die einen Aktivkohle-Filter integriert haben, der auch Gerüche aufnimmt. Sie sollten jedoch den Bio-Müll mehrmals pro Woche rechtzeitig ausleeren, idealerweise täglich, damit Ihre Küche wirklich geruchsfrei bleibt. Wenn Sie sich an die oben genannten Tipps halten, dann steht der Bio-Müll-Sammlung in Ihrer Wohnung nichts mehr entgegen. Die Tipps habe ich von dem Entsorgungsunternehmen in Frankfurt am Main und vom Umwelttelefon Frankfurt am Main erhalten, somit können Sie sicher sein, dass Sie mit diesen Maßnahmen alles richtig machen.

 

Fazit

Mit dem Sammeln von Bio-Müll leisten Sie einen sehr guten Beitrag für die Umwelt, Sie helfen, die Moore zu schützen, Sie tragen aktiv zum Recycling-System bei und Sie sorgen dafür, dass erheblich weniger Müll in den Müllverbrennungsanlagen verbrannt werden muss.

Mit den richtigen Maßnahmen halten Sie Ihren Bio-Müll und Ihre Bio-Tonne frei von Fäulnis, Maden und Geruch. Dies ist sowohl für die Bewohnerinnen und Bewohner als auch für die Vermieterinnen und Vermieter von Interesse.