Preiswert kochen unter EUR 5,00

 

Einleitung

Viele Menschen müssen oder wollen sparen. Ihr Budget für die Ernährung liegt zumeist bei knapp unter EUR 5,00. Auch Menschen, die Arbeit und jedoch Schulden haben, empfiehlt es sich, mit einem EUR-5,00-Budget bei der Ernährung auszukommen und von dem gesparten Geld die Schulden abzubezahlen. Mit einem 5,00-Euro-Budget kann man sich durchaus gesund ernähren, dies ist möglich.

Was muss ich beachten, damit ich bei einem Budget von unter EUR 5,00 bleibe?

Ganz wichtig ist, dass Sie auf das gewohnte Supermarkt-Ambiente verzichten und in Discountern einkaufen gehen. Discounter ist nicht gleichzusetzen mit schlechter Qualität, sondern mit einem preiswertem Bio- und konventionellem Sortiment, das gut schmeckt. Die meisten Discounter haben mittlerweile eine eigene Bio-Marke.

Sinnvoll ist es auch, wenn Sie von der Markengläubigkeit abkommen und auch davon, dass eine schöne Verpackung automatisch ein gutes Lebensmittel beinhaltet. Es sind clevere, geschickte Grafiker, die eine solche schöne Verpackung gestalten, damit der Kunde auf jeden Fall dieses Produkt kauft.

Auf den Inhalt kann man über die Verpackung auf keinen Fall schließen. Dies sehen Sie an hübsch aufgemachten Pralinen oder Gummibärchen, die kaum gesunde Nährstoffe haben, dafür um so mehr Fett und Zucker. Gummibärchen beinhalten 46% Zucker. Der Rest sind Aromen beziehungsweise Fruchtsaft.

Gehen Sie bitte niemals hungrig einkaufen, denn dann landet erheblich mehr in Ihrem Einkaufswagen als Sie ursprünglich kaufen wollten. Machen Sie sich mit einer Smartphone-App oder ganz klassisch mit Zettel und Stift eine Einkaufsliste und halten Sie sich an diese Liste während des Einkaufs. So können Sie auch in etwas ausrechnen, was Sie der geplante Einkauf kosten wird.

Wenn Sie Single sind, wundern Sie sich bitte nicht, dass Sie pro Einkauf natürlich mehr als EUR 15,00 für drei Tage ausgeben. Dies liegt daran, dass Sie unter anderem Packungen kaufen, die beispielsweise bei 500 g Reis mehrere Wochen halten können. Insgesamt sollten Sie jedoch möglichst nicht viel mehr im Durchschnitt ausgeben. Wie das klappen kann, erfahren Sie, wenn Sie weiterlesen.

Welche Lebensmittel soll ich einkaufen?

In erster Linie sollten Sie dafür sorgen, dass Sie immer einen Vorrat an den sogenannten “Grundnahrungsmitteln” zuhause haben. Dazu zählen:

  • Milch
  • Eier
  • Butter
  • Mehl
  • Zucker
  • Haferflocken
  • Sonnenblumenkerne
  • Nüsse
  • Zwieback (bei Magenverstimmungen und Durchfall)
  • Tee
  • Kaffee
  • Mineralwasser
  • Brot (oder meine Methode mit der Backmischung)
  • Honig

Aus diesen Zutaten, die den Grundstock bilden, können Sie durch Hinzukaufen von Obst, Gemüse, Salate, Fleisch, Wurst und Fisch leckere Gerichte zaubern, die auch nicht viel kosten.

Sinnvoll ist es, eine halbe Stunde vor Ende des Wochenmarktes dort Obst und Gemüse (gerne auch in größeren Mengen) billiger zu kaufen. Die Händler möchten am Abend das Obst und Gemüse loswerden, da sie es am nächsten Tag zumeist nicht mehr anbieten können. Dann sollten Sie zugreifen. Manchmal bekommt man 2 kg Paprika zum Schnäppchenpreis.

Sie denken, dass Sie so große Mengen gar nicht essen können und Sie Ihnen schlecht werden? Beschäftigen Sie sich mit den Haltbarkeitsmethoden von Lebensmitteln. Dies sind:

  • Einfrieren
  • Trocknen/Dörren
  • Einmachen in Einmachgläser
  • Einlegen in Öl oder Essig
  • Marmelade oder Kompott bereiten

Wenn Sie beispielsweise diese 2 kg Paprika kleinschneiden und blanchieren können Sie sie etwa 3 Monate einfrieren. Sie schmecken nach dem Auftauen noch lecker und haben auch noch die meisten Vitamine. Einfrieren ist eine sehr schonende Form der Haltbarmachung. So können Sie ebenfalls mit vielen Obstsorten (z. B. Beeren) verfahren, die sehr gut schmecken, nachdem sie aufgetaut wurden. Ich rate Ihnen jedoch davon ab, diese Beeren zu zuckern, da sie sonst zu Kalorienbomben neben der natürlichen Fructose werden. Dies verkürzt lediglich die Haltbarkeit. Frieren Sie ungezuckerte Beeren also maximal 2-3 Monate ein.

Wenn Sie frisches Obst und Gemüse kaufen, dann sollten Sie zu dem preiswerteren regionalen und saisonalen Obst und Gemüse greifen. Ich habe hier auf der Webseite im Downloadbereich einen kostenlosen Saisonkalender, den Sie sich gerne downloaden können. Dort werden auch unbekanntere, ältere Obst- und Gemüsesorten genannt. Dann wissen Sie immer, welches Obst oder Gemüse gerade Saison hat.

Man bekommt in der Saison Tomaten, Radieschen, Kopfsalat, Feldsalat, Lauch, Beeren etc. sehr preiswert. Jedoch sollte man auf jeden Fall auf Erdbeeren im Dezember verzichten. Diese sind zwar oft erhältlich, aber außerhalb der Saison viel zu teuer.

Wenn Sie beim Metzger oder an der Wursttheke Wurst ein einkaufen, fragen Sie immer nach, welche Wurst gerade im Angebot ist. Hier kann es sich auch lohnen, kurz vor Ladenschluss einzukaufen. Preiswert ist meistens ein gemischter Aufschnitt. Dennoch sollten Sie es mit Wurst nicht übertreiben, da manche Sorten, z. B. Cervelatwurst, Leberwurst extrem fett sind und damit sehr ungesund.

Belegen Sie sich ruhig ein Butterbrot mit Radieschen oder Tomaten und garnieren Sie es mit Petersilie. Lecker ist auch ein Butterbrot oder Brötchen mit hartgekochten Eierscheiben (sehr proteinreich). Dies wären ein paar Alternativen zu einem Wurstbelag.

Von herabgesetzten Fleischwaren, insbesondere bei Hackfleisch, sollten Sie Abstand nehmen. Es sind oft die Ladenhüter, die schon ein paar Tage vor sich hingammeln. Kaufen Sie Fleisch aus der Kühltheke bitte nur zum Normalpreis, auch, wenn Sie sparsam leben müssen.

Welche Lebensmittel sollte ich meiden oder nur sehr selten einkaufen?

Es gibt Lebensmittel, die Menschen, die sparen wollen oder müssen, besser meiden sollten oder nur sehr selten kaufen sollten. Dazu zählen:

  • Alkohol
  • Süßigkeiten
  • Pralinen/Schokolade
  • Eis
  • Fertiggerichte aller Art
  • Konservenobst und -gemüse
  • sehr exotische Früchte (außer Orangen, Zitronen und Kiwi)
  • Softdrinks
  • Limonaden
  • Fruchtnektare, Fruchtsaft (Direktsaft ist ok)
  • Handelsübliche Smoothies (teuer, überzuckert, häufig umgefruchtet)

Wie kann ich Reste verwerten?

Manchmal bleiben Lebensmittelreste übrig. Man hat vor lauter Hunger zu viel zubereitet und nun liegt der halbe Braten noch auf dem Teller. Frieren Sie ihn ein! Oder geben Sie ihn in eine Plastikschüssel und essen Sie ihn mit etwas Salat oder Gemüse am nächsten Tag. Und schon haben Sie eine Hauptmahlzeit gespart.

Sehr hilfreich sind die Apps (iOS und Android) vom Verbraucherministerium “Zu gut für die Tonne”

Android

https://play.google.com/store/apps/details?id=com.bmelv.zgt&hl=de

iOS

https://itunes.apple.com/de/app/zu-gut-f%C3%BCr-die-tonne/id572706106?mt=8

 

Zum Abschluss noch ein Trick: Statt des riesigen Einkaufswagens nehmen Sie zum Tragen der Lebensmittel bitte nur den Plastikkorb, den viele Discounter neben den Einkaufswagen anbieten. Dann haben Sie subjektiv das Gefühl mehr gekauft zu haben und es landet nicht so viel Unnötiges in Ihrem Einkaufswagen, der zumeist halbleer aussieht. Viel Erfolg!