So sagen Sie Übergewicht und Adipositas den Kampf an

Laut des Statistischen Bundesamt waren im Jahr 2021 von den 70 Millionen Bürgern in Deutschland etwa 28 Millionen Frauen und rund 44 Millionen Männer von Übergewicht betroffen. Darüber hinaus wiesen bei den Frauen sogar 14 Millionen Adipositas auf, während bei den Männern etwa 18 Millionen ein adipöses Gewicht hatten. Die letzten beiden Gruppen haben einen BMI von > 30. Diese Zahlen sind alarmierend und sollten unbedingt gesenkt werden. In diesem Artikel erfahren Sie, wie dies möglich ist.

Eine einfach durchführbare Lösung

Für die genannten Probleme, Übergewicht und Adipositas gibt es eine einfache Lösung: das intermittierende Fasten. Intermittierendes Fasten bedeutet, dass Sie zu bestimmten Tageszeiten für eine festgelegte Dauer fasten und den Rest des Tages normal essen. Es ist eine einfache und effektive Methode, um Gewicht zu verlieren, die Gesundheit zu verbessern und das körperliche und geistige Wohlbefinden zu steigern.

Verschiedene Arten des intermittierenden Fastens

Es gibt verschiedene Arten des intermittierenden Fastens, aber die häufigsten sind das 16/8-Fasten und das 5:2-Fasten. Beim 16/8-Fasten fasten Sie 16 Stunden am Tag und können acht Stunden am Tag essen. Das 5:2-Fasten gestaltet sich so, dass Sie fünf Tage normal essen und zwei Tage kalorienarm essen.

Vorteile und Nachteile des intermittierenden Fastens

Vorteile:

– Intermittierendes Fasten reduziert den Kalorienverbrauch und beschleunigt den Stoffwechsel, was zu einem effektiven Gewichtsverlust führt.
– Stabilisierung des Blutzuckerspiegels, Verbesserung des Cholesterinspiegels und Risikominderung für bestimmte Krankheiten.
– Durch die Reduzierung des Insulinspiegels und die Erhöhung des Wachstumshormons steigt das Energielevel.
– Intermittierendes Fasten verbessert die Gehirnleistung und fördert die geistige Klarheit.

Nachteile:

– Während des Fastens können Hungergefühle auftreten.

So können Sie das auftretende Hungergefühl reduzieren

Unangenehm beim intermittierenden Fasten kann das auftretende Hungergefühl sein. Tritt dieses Symptom bei Ihnen auf, dann trinken Sie einfach ein frisches Glas Wasser; dies kann auch Wasser aus der Wasserleitung sein. Der Magen wird damit gefüllt, und Sie haben ein geringeres Hungergefühl.

Anleitung zum intermittierenden Fasten

Während des Fastens trinken Sie Wasser, ungesüßten Tee und Kaffee ohne Milch oder Zucker. In den Fastenzeiten verzichten Sie auf alle anderen Kalorien. Sie können die Essenszeiten flexibel gestalten, aber es ist wichtig, dass Sie sich an die festgelegte Dauer des Fastens halten.

Sicherlich stellt sich bei Ihnen die Frage, was Sie denn nun während der möglichen Essenszeiten beim intermittierenden Fasten essen dürfen. Es gibt keine Vorschriften dafür; theoretisch dürfen Sie alles essen, was Sie möchten. Vorteilhaft wäre es jedoch, wenn Sie auf gesunde Lebensmittel wie Vollkornprodukte (Brot, Reis, Nudeln etc.) sowie Bio-Obst und Bio-Gemüse zurückgreifen.

Während des Fastens stabilisiert Ihr Körper den Blutzuckerspiegel, beschleunigt den Stoffwechsel und produziert das Wachstumshormon, was zu einer besseren Fettverbrennung führt. Studien zeigen auch, dass intermittierendes Fasten den Insulinspiegel senken und das Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar bestimmte Krebsarten verringern kann.

 

Wichtiger Hinweis: Personen mit Vorerkrankungen, insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus und ähnlichem, sollten vor Beginn des Fastens ihren Hausarzt oder Diabetologen aufsuchen. Fasten kann generell für bestimmte Personengruppen ungeeignet sein.

Diäten – sinnlos und gefährlich

Das WHO-Regionalbüro für Europa hat für das Jahr 2022 einen Fettleibigkeitsbericht erstellt. Demnach sind 59 Prozent der Erwachsenen übergewichtig oder fettleibig. Unterteilt nach Geschlechtern sind 63 Prozent der Männer und 54 Prozent der Frauen übergewichtig. Dementsprechend hoch ist die Zahl der durchgeführten Diäten in Deutschland. 19 Millionen Menschen hatten im Jahr 2022 ein Interesse an Diäten und Diätprodukten. Es gibt zahlreiche Diäten, wie beispielsweise die Kartoffel-Diät, die Hollywood-Diät, die Kohlsuppen-Diät und zahlreiche andere.

Welchen Erfolg haben Diäten?

Der Erfolg von Diäten ist sehr zweifelhaft. Zahlreiche Menschen, die eine Diät durchgeführt haben und danach wieder zu ihren normalen Essgewohnheiten zurückgekehrt sind, berichten von einem Jo-Jo-Effekt. Dieser tritt kurze Zeit nach einer Diät auf und die Menschen, die die Diät durchgeführt haben, kämpfen dabei oft sogar mit einer höheren Gewichtszunahme als vor der Diät.
Es scheint ein Teufelskreis aus Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme und vermehrter Gewichtszunahme zu sein.

Wie gefährlich sind Diäten?

Diäten können für viele Menschen eine verlockende Möglichkeit sein, um Gewicht zu verlieren und sich besser zu fühlen. Doch leider kann der Versuch, durch strenge Diäten schnell abzunehmen, auch gefährlich sein.

Eine der gefährlichsten Arten von Diäten sind sogenannte Nulldiäten, bei denen bestimmte Nahrungsmittel oder sogar ganze Nahrungsmittelgruppen komplett aus der Ernährung gestrichen werden. Dies kann dazu führen, dass der Körper nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird, was zu Mangelerscheinungen und gesundheitlichen Problemen führen kann.

Auch andere extreme Diäten, bei denen die Kalorienzufuhr stark eingeschränkt wird, also unter 1 200 kcal pro Tag geht, können gefährlich sein. Der Körper benötigt eine bestimmte Menge an Kalorien, um richtig zu funktionieren. Wenn diese Menge unterschritten wird, kann es zu Mangelerscheinungen, Schwäche und Erschöpfung kommen.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass Diäten oft ein negatives Verhältnis zu Nahrungsmitteln schaffen und zu einer gestörten Essgewohnheit führen können. Menschen, die an Essstörungen leiden, können durch Diäten sogar noch weiter in ihre Störung hineingezogen werden.

Gibt es eine Lösung?

Ja, zum Glück gibt es eine relativ einfach umzusetzende Lösung: die Ernährungsumstellung.

Eine Ernährungsumstellung ist eine langfristige Veränderung der Essgewohnheiten, die darauf abzielt, die Gesundheit zu verbessern und das Wohlbefinden zu steigern. Im Gegensatz zu einer Diät, die oft als kurzfristige Maßnahme zur Gewichtsabnahme betrachtet wird, zielt eine Ernährungsumstellung darauf ab, dass sich die neuen Essgewohnheiten langfristig etablieren und zu einem gesünderen Lebensstil führen.

Bei der Ernährungsumstellung werden mit wenigen Ausnahmen nur der Gesundheit förderliche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Obst und Gemüse verzehrt. Auf Fertigprodukte wie beispielsweise Fast Food, Fertiggerichte, stark verarbeitete weitere Lebensmittel und Süßigkeiten wird überwiegend verzichtet. Wenn Sie beispielsweise alle zwei Wochen einen Schokoladenriegel zum Genuss essen, ist dies auch bei einer Ernährungsumstellung kein Problem (siehe auch meinen Beitrag zu “If-it-fits-your-Macros”).

Eine gesunde Ernährung ist wichtig, um den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen und chronischen Krankheiten vorzubeugen. Sie sollte ausgewogen sein und aus einer Vielzahl von Lebensmitteln bestehen.

Wie kann man eine nachhaltige Gewichtsreduktion erzielen?

Eine nachhaltige Gewichtsabnahme erfordert eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung. Dies sind die zwei wesentlichen Bausteine für ein gesundes Gewicht. Es ist wichtig, sich bewusst mit Nahrungsmitteln auseinanderzusetzen und herauszufinden, was für den eigenen Körper am besten ist.

Um eine gesunde Gewichtsabnahme zu erreichen, ist es daher ratsam, auf extreme Diäten zu verzichten.

So sieht eine gesunde Ernährung im Rahmen einer Ernährungsumstellung aus

  1. Obst und Gemüse sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen und sollten deshalb täglich auf dem Speiseplan stehen. Sie sollten möglichst vielfältig und in unterschiedlichen Farben gewählt werden, um eine möglichst große Auswahl an Nährstoffen zu erhalten.
  2. Vollkornprodukte enthalten mehr Ballaststoffe, Mineralstoffe und Vitamin B als ihre raffinierten Pendants und sind daher die bessere Wahl. Dazu gehören beispielsweise Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Vollkornreis und Haferflocken.
  3. Proteine sind wichtig für den Aufbau und die Reparatur von Gewebe und sollten daher ebenfalls Bestandteil der Ernährung sein. Gute Proteinquellen sind beispielsweise Fleisch, Fisch, Eier, Hülsenfrüchte und Nüsse.
  4. Gesunde Fette sind ebenfalls wichtig für den Körper, da sie zum Beispiel für die Absorption bestimmter Vitamine benötigt werden. Es gibt jedoch unterschiedliche Arten von Fetten, wobei ungesättigte Fettsäuren wie Olivenöl, Rapsöl und Avocado als gesünder gelten als gesättigte Fettsäuren, die vor allem in tierischen Lebensmitteln vorkommen.
  5. Verzichten Sie auf  auf Zucker, Fast Food und industriell hergestellte Lebensmittel.